Mit unserem Aussehen können wir polarisieren. Welche Looks für Aufsehen sorgen und welche als „normal“ gelten, wird oft von unserem zugeordneten Geschlecht abhängig gemacht. Ob die Gesellschaft es okay findet, was wir tragen, hängt also von dem Körper unter der Klamotte ab. Schon von klein auf gibt es Kategorien, in die wir hineinpassen sollen. Rock und Kleid für Mädchen, Hose und Turnschuhe für Jungs. Wer diese Regeln nicht befolgt, der erlebt oft Anfeindungen und Gewalt. Das ist nicht nur Scheiße sondern auch ziemlich lächerlich. Denn Mode ändert sich schnell. Was heute als ganz klar „weiblich“ gilt, war vor ein paar Jahren super „männlich“.
Welchen Einfluss haben diese Beschränkungen auf uns? Inwiefern gelten Dresscodes auch in linken Räumen? Was bedeutet Femme? Und was hat eigentlich Celine Dion damit zu tun? Darüber und mehr sprechen wir in dieser Folge. Hören könnt ihr sie bei iTunes, Spotify, Podigee und (fast) überall wo es Podcasts gibt.
Disclaimer: Wir haben die Folge vor ein paar Wochen aufgenommen, als die Corona-Krise noch nicht in Deutschland und damit in unserem Alltag angekommen war – deswegen sprechen wir nicht darüber.
Quellen
Unisex und genderneutrale Mode(versuche)
Der Standard wirft die Frage auf, ob das allgemeine Verständnis von Unisex-Mode eigentlich ziemlich nah an als männlich gelesener Mode ist. H&M und Zara haben mal eine „genderneutral“ Kollektion raus gebracht, mic und refinery haben darüber berichtet. Die Kollektion bestand basically aus Jeans und T-Shirt für alle. Pay Out stellt genderneutral Unterwäsche her.
Bei Instagram gibt es coole Accounts von Menschen, die sich nicht an Gender-Klamotten-„Regeln“ halten, zum Beispiel Modell Rain Dove, Künstler*in und Autor*in Alok Venmon, Modell Steph Barreto de Araújo, Schauspieler Billy Porter und Queer-Eye-Mitglied Jonathan Van Ness.
Femmefeindlichkeit
Schwarzrund hat auf ihrem Blog über femme sein geschrieben. Bei Bento schreiben Betroffene über Femmefeindlichkeit.
Dresscodes
Pudding hat eine sehr gute Übersicht über Dresscodes in den USA, wie durch diese Mädchen sexualisiert werden, warum Dresscodes oft rassistisch sind und was das ganze mit Klassismus zu tun hat. Dresscodes an Schulen gibt es auch in Deutschland: T-Online hat z.B. über Dresscodes an einer Hamburger Schule berichtet. Hier gibt es eine Studie zu Kleidung und (in-)offiziellen Dresscodes für Frauen in technischen Berufen
Entwicklung von vergeschlechtlichte Mode
Vom BR gibt es eine Doku über die historische Entwicklung von Mode und Geschlechterstereotypen. Die Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken schreibt in „Das Geheimnis der Mode“über die Geschichte des Cross-Dressings und wie wir zum heutigen Verständnis von geschlechtsspezifischer Mode gekommen sind.
Elle erzählt die Geschichte des High Heels, die BBC erklärt, wie sich High Heels von Männer- zu Frauenschuhen entwickelt haben.
Vergeschlechtlichte Farben für Babys
In “Pink and Blue: Telling the Boys from the Girls in America” von Jo B. Paoletti geht es um den Mythos, dass Rosa für Mädchen und Blau für Jungs sei und was historisch daran falsch ist. Im Smithonian Mag gibt es einen guten historischen Abriss, wie rosa zur Mädchen-Farbe gemacht wurde.